Edward Albee wurde 1928 als uneheliches Kind unbekannter Eltern in Washington geboren und von dem wohlhabenden New Yorker Varieté-Manager und Theaterbesitzer Reed Albee adoptiert.
Er besuchte die Columbia-Universität, wo er Literatur und Kunst studierte, und war nach 1949 eine Zeitlang als

Gelegenheitsarbeiter tätig. Nach einer Reihe schrift- stellerischer Versuche in verschiedenen Genres trat er 1958 erstmalig mit einem Einakter, “The Zoo Story” (Die Zoogeschichte), an die Öffentlichkeit. Er wurde 1959 in Westberlin uraufgeführt.

Es folgten weitere Kurzdramen, wie “The Death of Bessie Smith” (Der Tod von Bessie Smith, 1959), “The Sandbox” (Der Sandkasten, 1959) und “The American Dream” (Der amerikanische Traum, 1960). Dann verfaßte Albee 1961-62 sein erstes längeres Stück, “Who’s Afraid of Virginia Woolf?” (Wer hat Angst vor Virginia Woolf), mit dem er sich den Broadway eroberte und das auch erfolgreich verfilmt wurde.”

Obwohl er als “vielversprechend” galt, hatten seine folgenden Werke weniger Erfolg. Er erhielt zwar für zwei seiner Stücke den Pulitzerpreis, aber die amerikanischen Kritiker verhielten sich zu Albee’s neueren Werken fast feindselig - entsprachen sie doch nicht dem nach Unterhaltung strebenden Geschmack des “passiven Kunstkonsumenten”.

“Edward Albees künstlerische Entwicklung ist kompliziert  und nicht ohne Widersprüche. Sie widerspiegelt die Situation des spätbürgerlichen Humanisten in einer von Ihm als durch und durch inhuman empfundenen und erkannten Umwelt. Er hat sich immer wieder für das gesellschaftliche Engagement seiner Kunst ausgesprochen, und auch an seinen verschiedenen nichtliterarischen Äußerungen ist ablesbar, daß sein Bemühen, die ihn umgebenden gesellschaftlichen Prozesse zu erkennen, eine progressive Tendenz aufweist. Er glaubt an die Veränderbarkeit des Menschen und möchte im Theater und durch das Drama den Zuschauer bereichern, zur Selbsterkenntnis führen und damit verändern

(mit Textauszügen von E.Brüning aus “E.Albee, Dramen” Aufbau-Verlag, 1978)

Portrait E.Albee der Uni Heidelberg